Gründung
eines Sozialzentrums für die benachteiligten Kinder
von Zgurita, Drochia
Projektbezeichnung:
Förderunterricht an der Gemeindeschule zur handwerklichen Befähigung
von Kindern und Jugendlichen
Ort: Zgurita, Drochia
Laufzeit: 01.11.2006– 01.11.2011
Projektpartner:
1. Deutsch-Moldauische Gesellschaft e.V.,
München
2. Schmitz-Hille-Stiftung, Hünibach / Schweiz und Düsseldorf
3. Asociatia obsteasca "Filocalia"
Zielgruppe:
Zielgruppe sind ca. 308 Kinder zwischen 7 und 18 Jahren, davon 4 Weisekinder,
bei 42 Kinder sind beide Eltern abwesend und 53 Kinder von alleinerziehenden
Eltern. Die Kinder stammen zumeist aus sozial schwachen, oder zerrütteten
Familien. Sozial schwach und zerrüttet bedeutet dabei beispielsweise,
dass mindestens ein Elternteil alkoholkrank oder kriminell ist, dass
die Familie auf Grund von Arbeitslosigkeit nur ein sehr geringes Einkommen
hat oder, dass Vater und /oder Mutter nicht mehr im Familienverbund
leben.
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Fotos von
09.2006 |
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Zielsetzung: Hierzu wird an der
örtlichen Schule ein Sozialzentrum für Kinder eingerichtet,
an dem Kinder eine Beschäftigung und fachliche Weiterbildung finden.
Es wird ihnen die Möglichkeit bieten, während der Schule im
Handwerksunterricht und auch nachmittags nach der Schule an gemeinsamen
Aktivitäten und speziellen Kursen teilzunehmen, man versucht damit
unter anderem: - die Kinder von der Straße
zu holen, um sie so der Kriminalität und der Verwahrlosung zu entziehen;
- ihnen Orientierung für die spätere
eigene Berufswahl zu geben und damit Hilfe bei Existenzgründung;
- ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie ein vollständiges
Mitglied der Gesellschaft sind;
- ihnen ein wenig Freude in ihrem tristen Alltag zu bieten, auch zusammen
mit anderen Kindern;
- die Entwicklung der kreativen und handwerklichen Fähigkeiten
der Kindern und die Tradition des einheimischen Handwerkkünste
zu fördern;
- die Verbesserung mit eigenen Kraft den Zustand der Schule.Auf Grund
der Erfahrung mit ähnlichen schon realisierten bzw. erfolgreich
laufenden Projekten, kann man sagen, dass solche Kurse den Kindern nach
dem Schulabschluss bei der Orientierung bei der Berufswahl nutzen, und
dass sie oftmals direkt mit den im Kurs erworbenen Kenntnissen ihren
Unterhalt verdienen können. Außerdem wird damit der Alltag
der Kinder außerhalb der Schulzeit mit einer kreativen Beschäftigung organisiert, was die Kinder von der
Strasse, Kriminalität, Alkoholismus und Prostitution fern hält.
Pro Kurs können 10 bis max. 20 Kinder von jeweils einer Lehrkraft
unterrichtet werden; Ausnahme: die geplanten Exkursionen, die für
bis zu 60 Kinder gedacht sind. Die Lehrer des Zentrums rekrutieren sich
dabei aus den Pädagogen der örtlichen Schule und dem Exkulturzentrum
des Dorfes.
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Fotos von 09.2006
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Der Zustand der Schule, wie es auf den Fotos dokumentiert wurde, ist erbärmlich. In erste Linie ist geplant drei Fenster für das Zentrum zu wechseln, die Sportgeräte für Sportunterricht und die Regale für die Bibliothek aus Holz zu fertigen, die Vorhänge und Dekorationen für die Schule zu nähen usw. Dadurch sehen und nutzen die Kinder gleich die Ergebnisse ihrer Arbeit. Außerdem werden die produzierten Gegenstände (Kleider, Möbel etc.) entweder verkauft (abhängig von der Qualität der Ware) oder den Familien der Kinder selbst zur Verfügung gestellt.
Die Kinder können die angebotenen Aktivitäten und Kurse selbst nach Interesse auswählen und werden dann entsprechend ihrem Alter in Gruppen eingeteilt. |
Auch im September 2007 haben wir zusammen mit unseren Partnern das Projekt in der Schule besucht. Wir waren gleich positiv überrascht. In kurzer Zeit war keinen Spur mehr von dem Chaos, das wir vor einem Jahr zurück gelassen haben.

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Foto von 09.2007 |

Die Schulverwaltung hat gemeinsam mit dem Schullehrer alle geplanten Maßnahmen und sogar etwas mehr erfüllt: Projektsräume voll renoviert, die Stromversorgung gesichert, alle geplanten Maschinen und notwendigen Materialien eingekauft und installiert, so dass zum Anfang des Schuljahres 2007/8 alles für die Funktion des Zentrum bereit war.
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Unsere Begeisterung von dem, was wir dort gesehen haben, war groß.

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Foto von 09.2007 |

Auch deshalb wurde entschieden, weiter die Schule zu unterstützen durch Renovierung, neue Möbel und Geräte für die Schulküche und Schulkantine.
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Stand von September 2008
Es fehlen sowohl Lehrer als auch mangelt es an Schülern, die Prozesse laufen nicht so gut wie erwartet, aber positiv ist, dass die dageblieben Menschen mit viel Eigeninitiative die Projekte versuchen so gut wie möglich zu gestalten.
So wurde letztes Jahr die Küche und Kantine der Schule neu eingerichtet und ab September wird in der Küche das Essen für 42 alte, einsame Menschen vorbereitet und durch sozial Mitarbeiter und freiwillige Schüler verteilt. Wir haben eine positive Entwicklungstendenz des Projektes festgestellt und finden es sinnvoll das Projekt auch im nächsten Jahr z.T. die Lebensmittelkosten und die Kosten für die laufende Sozialarbeit weiter zu unterstützen.

Schulkantine |

Schulküche |
1. Landwirtschaftsprojekt – Hilfe zur Selbsthilfe in Costesti, 2003
2. Sozialprojekt – Betreuung von Kindern sozial schwacher Familien in der Kirchengemeinde "Sfintu Dumitru" in Chisinau, 2004
3. Sozialprojekt - Förderung lernbehinderter Kinder am Internat Nr. 5 in Chisinau, 2004
4. Sozialprojekt - Gründung eines Zentrums für die benachteiligten Kinder in Chiperceni, Orhei, 2005
5. Prämien in dem Republikanisches Kunstgymnasium - Internat "I.Vieru" in Chisinau, 2003/4/5/6/7
6. Pflanzung und Kultivierung von Johannisbeeren als Einkommen schaffende Maßnahme der kleinen Bauern in Zgurita, Drochia zu fördern, 2006
7. Sozialprojekt - Gründung eines Sozialzentrums für die benachteiligten Kinder von Zgurita, Drochia, 2006
8. Zgurita: Förderung der eigenen Initiative der Gemeinde und Schule in der Betreuung der bedürftigen, alten, einsamen Menschen, 2007
9. Förderunterricht zur handwerklichen Befähigung von behinderten Kindern und Jugendlichen an der Sonderschule in Calarasi, 2008
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