Jahresberichte |
Jahresbericht 2009 „Ich hatte nur ein Paar Fäden Wolle. Daher musste ich in der Pause, bevor der Unterricht der nächsten Klasse begann, die zuvor gestrickten Stücke wieder auseinandernehmen, um neue Strickwolle zu bekommen“, - das erzählte uns die Textillehrerin am Internat für geistig behinderte Kinder aus Calaras, Moldau. Um die Not zu lindern und die Unterrichtsqualität
der Internatsschule zu verbessern, hat die Deutsch-Moldauische Gesellschaft
daher im Jahr 2009 die Sanierungsarbeiten in mehreren Klassenräumen,
sowie die Möbel für zwei Klassenzimmer, die für den Textil- und Handwerksunterricht
genutzt werden, initiiert und mitfinanziert. Mit dazu gehörte auch die
moderne Ausstattung des Schreinerateliers für Jungen und des Näheateliers
für Mädchen mit verschiedenen Maschinen. Außerdem wurde eine Vielfalt
von Verbrauchsmaterial zur Verfügung gestellt, die einen regulären Unterrichtsverlauf
und Lernprozess ermöglichen. |
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Selbstgenähte Schurze |
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Fotos von Juni-Dez2009 |
„Nach Unterrichtende bekomme ich die Mädchen kaum aus dem Atelier. Die sind so begeistert und vor allem stolz, dass Sie endlich das Ergebnis Ihrer Bemühungen sehen und zeigen können. Wir sind für ihre Hilfe äußerst dankbar “, - beendete das Gespräch die Textillehrerin. |
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Handwerkerzieher |
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Fotos vom Juni-Dez 2009 |
Bei unserer Rundtour zu den verschiedenen
Projekten im Juni 2009 wurden wir auch von der Journalistin Dr. Inken
Heeb begleitet und haben zudem weitere potenzielle Projekte überprüft. |
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![]() Einkäufe für Zguriza Elend des Alltags |
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Fotos vom Juni 2009 |
So haben wir auch das Projekt für alte einsame Menschen aus der Gemeinde Zgurita besucht und eine Ladung Lebensmittel verteilt. Dabei konnten wir mit den von uns unterstützten Menschen direkt in Kontakt kommen. Die Armut ist unbeschreiblich. Besonders der Gesundheitszustand der Menschen ist bedrückend. Viele sind erblindet, gelähmt, zahnlos, leiden offenbar unter Osteoporose. Ihre Kleidung ist vielfach abgetragen und schmutzig und mutet an wie Bilder aus einem Film über den Dreißigjährigen Krieg. Viele Menschen waren von unserer Hilfe so gerührt, dass sie geweint und gebetet haben. Es steht außer Zweifel, dass unsere Hilfe dringend benötigt wird und wir daher das Projekt fortführen. | ||
![]() Interview für moldauisches Fernsehen Foto vom Juni, 2009 |
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![]() Schulkinder beteiligen sich in unserem „Altenbetreuungprojekt“ Fotos vom Nov 2009
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Insgesamt ist die Situation in Zgurita – so wie auch in vielen anderen Teilen des Landes – ausgesprochen schwierig. Nach den Demonstrationen und politischen Unruhen im April 2009 wurde allen Sozialeneinrichtungen das Budget um 30% gekürzt. Daher konnte auch der Bürgermeister von Zgurita seinen vereinbarten Anteil an den Projektkosten (25%) nicht einbringen. Dennoch setzen wir das Projekt seit September fort; allerdings nicht mehr wie geplant für 12 sondern nur noch für 6 Monate. Nach Ablauf der 6-Monats-Frist hoffen wir auf einen Vorschlag des Bürgermeisters. Entweder er mobilisiert die Menschen und findet die fehlenden Mittel, oder wir verlängern das Projekt nicht weiter. Wir haben dem Bürgermeister klar kommuniziert, dass wir den Menschen gerne helfen wollen, aber nicht alleine die Probleme des Ortes lösen können. Die passive Rolle der Regierung und Bevölkerung motiviert uns auch nicht weiterzumachen. Aber die dörfliche Schule, wo wir auch mitgeholfen haben, hat uns in diesem Jahr, mit eigenen Initiative und Aktivitäten positiv beeindruckt. Die Bilder sprechen für sich: |
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![]() Geschenkvorbereitungen zu Weihnachten für die Alten aus Zgurita Eifelturm |
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![]() Geschenkvorbereitungen zu Weihnachten für die Alten aus Zgurita
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Durch vielen Begegnungen und vielen Gesprächen zudem zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Organisationen und Moldauern geführt und haben auf Basis der verschiedenen Informationen entschieden, die Strategie der DMG zu erweitern. Die Tendenz in Moldau ist offensichtlich, dass es einen großen Unterschied zwischen den inzwischen etablierten großen Hilfsorganisationen und neuerstandenen Bürgerinitiativen, jüngeren Organisationen gibt. Wer sich etablieren konnte, verfügt mittlerweile über eine eigene Infrastruktur mit Büro, Fuhrpark und Personal, ist echter Unternehmer im Bereich Hilfsprojekte geworden. Eine Kooperation mit diesen Organisationen ist infolge inzwischen relativ teuer, da ein Teil der Hilfsgelder in die besagte Infrastruktur geht. Um der idealistischen Grundidee der DMG treu zu bleiben, werden wir daher künftig verstärkt mit jüngeren Hilfsorganisationen kooperieren, die bislang noch alles in Eigeninitiative und ohne Entgelt für ihre Dienste leisten. So möchten wir 2010 folgende zwei moldauische Hilfsorganisationen durch Erfahrungsaustausch, finanziell, mittels gemeinsamer Projekte unterstützen: 1. Gründerin Anna Semionova:
„Salvati bartrinii“ (Rettet die Alten) www.ausb.imoldova.md Die Unterstützung junger Initiativen im Land wird auch die Arbeit der DMG noch effektiver und sinnvoller machen. Weitere Impulse für das Engagement der DMG entstehen aus der Bekanntschaft und gegenseitigen Sympathie und Wertschätzung mit Elena Janker, der Leiterin von Little Art e.V in München (www.little-art.org) Gemeinsam haben wir die Idee entwickelt, moldauischen Kindern aus unseren Projekten (aber auch gerne darüber hinaus) durch Informationsaustausch, Übersetzung, Beratung, und Übernahme von Portokosten die Teilnahme an internationalen Ausstellungen und Wettbewerben zu ermöglichen. Dadurch möchten wir Moldau nicht als „ärmstes Land Europa“ sondern durch seinen Reichtum an Talenten in Europa und der Welt bekannt machen. Im Namen der Deutsch-Moldauischen Gesellschaft und im Namen allen Bedürftigen, denen Sie durch Ihre finanzielle Unterstützung geholfen haben, möchte ich mich von Herzen bedanken. Auch danke ich allen Freiwilligen und ehrenamtliche Mitarbeiter der DMG. Unser ganz großes Dankeschön richtet sich an unseren Hauptsponsor die Schmitz Hille Stiftung. Mariana
Scvortova (Präsidentin der DMG |
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Jahresbericht 2012 von Mariana Scvortova Jahresbericht 2011 von Mariana Scvortova Jahresbericht 2010 von Mariana Scvortova Jahresbericht 2009 von Mariana Scvortova Jahresbericht 2008 von Mariana Scvortova Jahresbericht 2007 von Mariana Scvortova Jahresbericht 2004 von Ralf Schäfer
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